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Modul 3 – Unterricht

Einführung

Wir wollen nun Wege des Geographie-Machens, ‑Lehrens und -Lernens aufzeigen. Dabei haben wir zunächst in die Geographiegeschichte geschaut, um aufzuzeigen, wie uns bis heute, oftmals unsichtbar, geographische Konzepte und Denkmodelle prägen. Deutlich wurde: Die Benennung einer Differenz wurde und wird häufig als Begründung dafür herangezogen, diesen als „anders“ markierten Menschen und Räumen weitere Eigenschaften zuzuschreiben, diese als gegeben zu begreifen und sie damit zu naturalisieren. Damit werden Differenzen hergestellt, die Othering-Prozesse befördern und implizit oder explizit Hierarchien zwischen den betreffenden Menschen produzieren.

Ein Tisch auf dem ein Wollknäuel liegt, von dem aus ein Buch und eine Karte ausgehen.

In didaktischen Konzepten und Bildungsplänen für Schulen wird die Anerkennung und Toleranz für Differenz als Bildungsziel und Leitlinie für den Unterricht ernannt, so auch in der Geographie. Interkulturelles Lernen und entwicklungspolitischer Unterricht gehen in diesem Zusammenhang häufig von eurozentrischen Annahmen aus und schaffen es selten, eine differenzierte und multiperspektivische Darstellung im Unterricht aufzuzeigen. Die Vermittlung anderskultureller Perspektiven bleibt in dem Schema „Wir“ und „die Anderen“ verhaftet, in dem die Wahrnehmung von kultureller Differenz gestärkt wird, statt Gemeinsamkeiten hervorzuheben. Auch bleiben die strukturellen, ökonomischen und politischen Ursachen für Diskriminierung, Ungleichheit und Rassismus weitgehend unberücksichtigt.

Daher sollten wir die aktuellen didaktischen Angebote stets darauf überprüfen, ob sie den Anforderungen, Othering-Prozesse im Unterricht aufzubrechen, standhalten können. In vielen Fällen werden Formen des Otherings nicht ausreichend reflektiert und aufgebrochen und laufen Gefahr Stereotype, die eigentlich vermieden werden sollen, zu reproduzieren.
Wir sind – aufgrund unserer eigenen Sozialisation in einem System, in dem struktureller und institutioneller Rassismus vorherrscht – nicht in der Lage alle Leerstellen zu identifizieren, die bei der Darstellung von Menschen und Regionen weit entfernter Kontexte im Geographieunterricht auftreten können, möchten aber den Blick für mögliche Fallstricke schärfen.


Rassismuskritische Unterrichtsplanung problematisiert und übt Kritik an rassismusrelevanten Denk-, Sprech- und Handlungsweisen des Lehrens und Lernens.

Karim Feridooni

Was dich erwartet

  • In diesem Modul möchten wir Wege aufzeigen, die den Blick für eine diskriminierungssensible und rassismusarme Unterrichtsgestaltung schärfen.
  • Darüber hinaus werden hamburgbezogene außerschulische Lernorte vorgestellt, die die Erfahrbarkeit rassismusrelevanter Themen auch außerhalb des Klassenzimmers ermöglichen.

lernziele

  • Rassismusrelevante Inhalte in Schulmaterialien auf der Bildebene erkennen.
  • Unterrichtsmaterial aus rassismuskritischer Perspektive analysieren und bewerten
  • Mögliche Handlungsoptionen für die eigene Unterrichtspraxis ableiten
  • Know-How für die Erstellung rassismusarmer Schulmaterialien

Glossar

  • Für ein besseres Verständnis, haben wir wichtige Konzepte und Begrifflichkeiten in einem Glossar zusammengefasst und erklärt.
  • Per Klick auf den markierten Begriff, wirst du ins Glossar weitergeleitet.

Einblicke – Rassismus im Bildungssystem

referendariat

Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen im deutschen Schulwesen treffen Schüler:innen, Referendar:innen und Lehrer:innen gleichermaßen.

Bildungssystem

Gerade im Bildungsbereich sind Diskriminierungsmuster sichtbar und machtvoll: In Schulen und Universitäten wird die Gesellschaft stark entlang race, class, gender & more reproduziert, wenn es um die Frage von Privilegien und Zugangschancen geht.

Lehrplan

In dem Bild, das im deutschen Schulsystem durch Geschichte(n)
von Schwarzen Menschen gezeichnet wird, zeigen sich rassistische Erzählungen und stereotype Darstellungen.


Was erwartet Dich auf Deinem Weg?

Ein Tisch auf dem ein Wollknäuel liegt, von dem aus ein Buch und eine Karte ausgehen.
Modul 3, Block 1

die macht der bilder im Schulbuch

Das in geographischen Schulbüchern vermittelte Wissen zur Erklärung der Welt zieht zur Veranschaulichung häufig Abbildungen hinzu, in denen sich die ungleichen Herrschaftsverhältnisse widerspiegeln. Wir gehen der Frage nach, was zeigen diese Bilder und wie entfalten sie ihre Wirkung im Unterricht.

Ein Tisch auf dem ein Wollknäuel liegt, von dem aus ein Buch und eine Karte ausgehen.
Modul 3, Block 3

Machtverhältnisse in Schulbüchern

Schulbücher können den Eindruck erwecken, dass bestimmte Länder gegenüber anderen überlegen sind. In diesem Block schauen wir genauer hin, wie solche hierarchischen Verhältnisse konstruiert werden und versuchen für einen bewussten Umgang mit wertenden Materialien zu sensibilisieren.

Ein Tisch auf dem ein Wollknäuel liegt, von dem aus ein Buch und eine Karte ausgehen.
Modul 3, Block 2

vorsicht vor
single stories

Eine einseitige Darstellung von Unterrichtsthemen und die eindimensionale Sicht auf unsere Welt kann dazu führen, dass bestehende Stereotype und Annahmen verfestigt werden. Gleichzeitig lassen singuläre Erzählungen andere Perspektiven aus und schaffen ein ungleiches Verhältnis und führen zu Ausschluss und Nicht-Repräsentation.

Ein Tisch auf dem ein Wollknäuel liegt, von dem aus ein Buch und eine Karte ausgehen.
Modul 3, Block 4

Außerschulische Lernorte

Zusätzlich zu einer kritischen Einordnung von Lehrinhalten und Darstellungsweisen in Schulmaterialien kann das Lernen außerhalb des Klassenraums eine spannende Ergänzung sein. Wie außerschulische Lernorte aktiv in den Unterricht eingebunden werden können und welche Hamburger Lernorte in Frage kommen, wird in diesem Block vorgestellt.


Lesestoff
Das Icon zeigt ein gefülltes Bücherregal mit einem Schreibtisch im Vordergrund, auf dem eine Katze und ein Laptop zu sehen sind.

Lesestoff

Dies sind weiterführende Materialien, die Du am Ende jeder Seite findest.

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