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Block 4: Außerschulische Lernorte

Lernen außerhalb des Klassenzimmers

Wie aus den vorangegangenen Modulen deutlich geworden ist, ist Schule ein Ort, der nicht unabhängig von größeren gesellschaftlichen Kontexten verstanden werden kann. Die kritische Analyse vorhandener und die Erstellung neuer Lehrmaterialien ist notwendig, um zukünftig die Erfahrungen und Lebensrealitäten möglichst vieler Schüler:innen repräsentiert zu sehen. Die Gestaltung eines rassismuskritischen Unterrichts muss aber weiter gehen, denn neben kolonialen Kontinuitäten in Lehrmaterialien spielen auch Othering-Prozesse innerhalb des Klassenraums eine zentrale Rolle. Die Integration Außerschulischer Lernorte kann dabei eine Maßnahme sein um, im besten Falle, als Brücke zwischen der Vermittlung relevanter Inhalte und der Einbindung verschiedenster historischer und biografischer Perspektiven auf städtische Räume zu dienen. Im Folgenden möchten wir daher einige Hamburger Orte vorstellen, die einen rassismuskritischen Geographieunterricht ergänzen können.

WAS SIND AUßeRSCHULISCHE LERNORTE, DIE DEN UNTERRICHT ERGÄNZEN KÖNNEN?

Sogenannte Contact Zones, also Orte an denen Schüler:innen und Lehrpersonen außerschulischen Organisationen und Personen begegnen und das Gelernte auf einer Ebene nachvollziehen können, die über das rein rationale Verständnis hinausgeht (Kanemaki, Singer, Neuburger 2022). Es kann sich dabei sowohl um fixe Orte, wie ein Museum oder eine Gedenkstätte handeln oder auch um geführte Stadttouren, die sich kritisch mit Othering-Prozessen in öffentlichen Räumen auseinandersetzen. Wie die folgenden Kästen aufzeigen, eignen sich nicht automatisch alle außerschulischen Lernorte für eine rassismuskritische Unterrichtspraxis.

WIE KÖNNEN SIE EINEN RASSISMUSKRITISCHEN UNTERRICHT UNTERSTÜTZEN?

Gelerntes kann hier angewandt, umgesetzt und in der persönlichen Begegnung noch einmal eindrücklicher erlebt werden. Oftmals marginalisierte Perspektiven werden sichtbar und wahrnehmbar. Zum Beispiel indem diese Orte oder Rundgänge von Personen gestaltet und besprochen werden, die andernorts unsichtbar gemacht werden. So können diese Lernorte das kritische Verständnis von Raum und in ihn eingeschriebene Othering-Prozesse fördern (Kanemaki, Singer, Neuburger 2022). Die vermeintliche Objektivität, wie sie in Lehrmaterialien oft suggeriert wird, wird durch persönliche Erzählungen ersetzt.

WELCHE MERKMALE ZEICHNEN EINEN GEEIGNETEN AUßERSCHULISCHEN LERNORT AUS?

Die Geschichte des Ortes und dessen Einbindung in Othering-Prozesse werden als zentraler Punkt thematisiert und kritisch reflektiert. Das kann bedeuten, eigene institutionalisierte Rassismen zu thematisieren, wie es aktuell vermehrt im MARKK getan wird. Es wird Raum gelassen für die Wahrnehmung und Artikulation diverser Perspektiven, wodurch auch die Lernenden ihre eigenen Gedanken einbringen können. Das kann bedeuten, dass gesellschaftliche Marginalisierungen und deren Folgen thematisiert werden, wie es bei einigen alternativen Stadtrundgängen der Fall ist (Kanemaki, Singer, Neuburger 2022).


Die Abschnitte im Block 4 „Außerschulische Lernorte“

Abschnitt 1

Postkoloniales Hamburg

Abschnitt 2

Lernorte in Hamburg

Abschnitt 3

Nachbarschafts-kartierung


Lesestoff

Das Icon zeigt ein gefülltes Bücherregal mit einem Schreibtisch im Vordergrund, auf dem eine Katze und ein Laptop zu sehen sind.

Lesestoff

Dies sind weiterführende Materialien, die Du am Ende jeder Seite findest.

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